Dienstag, 16. April 2019

Rezension "Nächte, in denen Sturm aufzieht"

Nächte, in denen Sturm aufzieht, Jojo Moyes

Originaltitel: Silver Bay
Erscheinungsdatum: 29.01.19
ISBN: 978-3499276392
Seitenanzahl: 480
Sprache: Deutsch
Preis: 16,99€  [D]


Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten: Rowohlt Polaris



Liza McCullen weiß, dass sie ihrer Vergangenheit nicht entfliehen kann. Doch in dem kleinen beschaulichen Örtchen Silver Bay an der Küste Australiens hat sie ein Zuhause gefunden für sich und ihre Tochter Hannah. Die unberührten Strände, der Zusammenhalt in der kleinen Gemeinde und die majestätischen Wale, die in der Bucht leben, bedeuten ihr alles. Täglich fährt sie mit ihrem Boot raus aufs Meer und bietet Walbeobachtungstouren an für die wenigen Touristen, die sich nach Silver Bay verirren. Als der Engländer Mike Dormer anreist und sich in der Pension von Lizas Tante einquartiert, gerät das beschauliche Leben in Gefahr. Der gutaussehende Fremde in den zu schicken Klamotten passt nicht nach Silver Bay, und niemand ahnt, dass er Pläne schmiedet, die den kleinen Fischerort für immer verändern könnten.
Moyes, Jojo 

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Der Roman «Ein ganzes halbes Jahr» machte sie international zur Bestsellerautorin. Weitere Nr. 1-Bestseller folgten. Jojo Moyes lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf dem Land in Essex.


Das Cover ist ein absoluter Hingucker und das aller schönste von allen Jojo Moyes Werken. Es gefällt mir farblich sehr gut und spiegelt für mich das Bild von Silver Bay wider. 


„Für ein stilles Wasser haben Sie hier ganz schön für Aufruhr gesorgt.“

„Ich war mir meiner Bestimmung endgültig an einem klaren Morgen zu Beginn des australischen Frühlings sicher, als ein elfjähriges Mädchen meine Hand nahm und mir ein Geheimnis anvertraute.“

„Nächte, in denen Sturm aufzieht“ ist eine Neuauflage von „Dem Himmel so nah“, das 2008 erschienen ist.

Ich hatte mich eigentlich auf neuen Lesestoff von Jojo Moyes gefreut, aber da ich dieses Buch ohnehin nicht kannte, wollte ich dieser Neuauflage eine Chance geben. Leider muss ich hier direkt sagen, dass man gemerkt hat ein älteres Werk der Autorin gelesen zu haben, was jetzt nicht bedeutet, dass die Geschichte  zwangsläufig schlecht war.

Lizzie Cullen lebt mit ihrer kleinen Tochter Hannah an der Küste von Australien in einer kleinen Familienpension. Ihre tragische Vergangenheit hat sie nach Silver Bay verschlagen, wovon nur sehr wenige wissen…
Lizzie und ihre Tochter haben ein Zuhause und einen Job bei einer alten Dame namens Kathleen gefunden, die Inhaberin einer kleiner Pension. Eines Tages reist der Engländer Mike Dormer für seine Firma nach Australien, um sich die Ortschaft in Silver Bay genauer anzuschauen. Obwohl er nicht aus der Gegend kommt, wird er herzlich bei Kathleen aufgenommen, aber auch die sonst etwas zurückhaltende Lizzie und Hannah öffnen sich Mike.
Bis sie herausfinden warum überhaupt Mike nach Silver Bay gekommen ist…



Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die erste Hälfte des Buches hat sich etwas gezogen, weil der Fokus zu stark auf Mikes Bauplänen lag, danach wurde ich wieder warm mit der Geschichte. Jedes Kapitel wird von einer anderen Person erzählt. Durch die Perspektivwechsel hatte man einen besseren Einblick in die jeweiligen Charaktere. 

Dieses Buch ist für Zwischendurch gut geeignet. Das Setting in Australien hat mir besonders gut gefallen. Für große Jojo Moyes Fans, die auf der Suche nach etwas Neuem sind, sind mit diesem Buch vielleicht nicht ganz so richtig, weil man beim Lesen merkt, dass es sich um ein älteres Werk handelt. Nichtsdestotrotz gibt es eine Leseempfehlung von mir für alle die ein Buch für Zwischendurch suchen mit super Setting und tollen Charakteren! 


Ich gebe der Geschichte 3 von 5 Sternen ⭐️ 


Vielen Dank an den Rowohlt Polaris Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

 WERBUNG: alle Links zeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung aus. 


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Samstag, 13. April 2019

Rezension "The Hate U Give"

The Hate U Give, Angie Thomas 

Erscheinungsdatum: 26.12.18
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-31298-8
Seitenanzahl: 512
Sprache: Deutsch
Preis: 9,99€  [D] 10,30 [A]


Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten: Cbt





Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen...

Thomas, Angie 

Angie Thomas ist in Jackson, Mississippi, aufgewachsen und lebt auch heute noch dort. Als Teenager tat sie sich als Rapperin hervor; ihr ganzer Stolz war ein Artikel im »Right-On! Magazine«. Thomas hat einen Bachelor-Abschluss im Fach Kreatives Schreiben an der Belhaven Universität. Ihr preisgekröntes Debüt »The Hate U Give« erntete ein überschwängliches Presse- und Leserecho und schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der New York Times-Bestsellerliste. Der Roman wurde 2018 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und mit der »Hunger-Games«-Darstellerin Amandla Stenberg in der Hauptrolle verfilmt.


Das Cover mit Amandla Stenberg ist richtig schön und schlicht. Amandla hält ein Plakat mit den Worten The Hate U Give, was direkt ins Auge sticht. 




„ It’s impossible to be unarmed when your blackness is the weapon that they fear.“

( Filmzitat. Hier auch eine große Filmempfehlung ) 


Dieses Buch sprich ein sehr wichtiges Thema an, nämlich Rassismus, was immer noch sehr aktuell ist. Angie Thomas zeigt mit ihrem Debüt, das Rassismus nicht gleich Rassismus ist. Dies kann man in verschiedenen Formen ausdrücken, manchmal sogar unbewusst. Kurz das Buch befasst sich mit einem Thema über das viel zu wenig gesprochen wird. 
Der Titel „The Hate U Give“ kurz THUG oder bekannt als THUG LIFE sind die berühmten Worte von dem Rapper Tupac. Dieses Akronym bedeutet: „The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody“. Auf deutsch ungefähr: „Der Hass, der kleinen Kindern entgegengebracht wird, schädigt alle“. Angie Thomas erläutert diesen wichtigen Satz mehrfach in ihrem Buch. Es bedeutet, dass der Hass den die älteren Menschen verbreiten auch die kleineren Kinder einnehmen und es wie ein Teufelskreis weitergeht. Dies zerstört die ganze Gesellschaft mit dem nie endenden Hass, Rassismus und Diskriminierung.

Im Mittelpunkt steht unsere 16-jährige Protagonistin Starr. Diese lebt ein Doppelleben; ihr richtiges Leben in ihrem Viertel Garden Heights und ein Leben an einer Privatschule. An ihrer Schule möchte sie keinesfalls als Ghetto-Mädchen auffallen, achtet darauf nicht mit Akzent oder Slang zu sprechen und verstellt sich meistens neben ihren weißen Freunden. Eines Abends nach einer Party in Garden Heights werden Starr und ihr Jugendfreund Khalil von der Polizei angehalten. Der weiße Polizist erschießt Khalil ohne ersichtlichen Grund und behandelt Starr in diesem schmerzhaften Moment auch wie eine Kriminelle. Ich hatte Gänsehaut beim Lesen dieser Szene. Die Medien stellten Khalil als einen Drogendealer dar ohne überhaupt zu erwähnen, dass er ein unbewaffneter Jugendlicher war. Starr verändert sich nach dem Tod ihres Jugendfreunds. Sie möchte sich in ihrer Schule nicht verstellen und kämpft für Khalil.
Die Autorin spricht nicht nur Vorurteile der Weißen gegen die Schwarzen an sondern auch umgekehrt, was sehr deutlich wird in der Beziehung zwischen Starr und ihrem weißen Freund. Denn auch sie hat ihre Bedenken, ihrem Vater von ihrem Freund zu erzählen. 

Der Schreibstil ist sehr flüssig, und angenehm zu lesen. Die Geschichte wird aus Starrs Sicht erzählt Die Familie von Starr spricht umgangssprachlich und mit Slang, dadurch wurde der Unterschied zwischen dem Leben in Garden Heights und an der Privatschule Williamson viel deutlicher. Ich war sehr gefesselt von Angie Thomas’ Schreibstil, weil ich mir alles sehr bildlich vorstellen konnte. 
Angie Thomas hat wirklich einen modernen Klassiker erschaffen, den wirklich jeder lesen sollte, egal welcher Ethnie man angehört oder welche Hautfarbe man hat. Ein sehr realistisches und authentisches Buch, welches man nicht aus der Hand legen kann. Einen halben Punkt Abzug gibt es, weil ich mir das Ende etwas anders vorgestellt habe, aber da möchte ich nicht spoilern.

Ich gebe der Geschichte 4,5 von 5 Sternen ⭐️ 

Vielen Dank an den Cbt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
 WERBUNG: alle Links zeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung aus. 




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